Das indische Mogulreich zählte zusammen mit dem Reich der Osmanen und dem der Safawiden zu den führenden Großmächten der islamischen Welt. Da die herrschaftliche Autorität für die Wirkung des politischen Systems von zentraler Bedeutung war, wurde sie durch eine lebhafte Hofkultur gestützt. Die Mitglieder der herrschenden Elite stammten aus verschiedenen ethnischen und religiösen Gemeinschaften und trugen zum kulturell vermischten Gewebe der Hofkultur bei. Diese bestand aus einer gelungenen Mischung von persischen, arabischen und mehreren regionalen indischen Traditionen hinduistischer Prägung. Die Hofsprache war Persisch, das bis zum Zerfall des Reichs im Jahr 1857 die Sprache der Verwaltung und Literatur blieb.
Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts trafen die ersten Bilder und Kunstobjekte aus dem christlichen Europa am Mogulhof ein und prägten die Kultur ebenfalls mit. Ihre Vermittler waren zum einen die Jesuiten und zum anderen Diplomaten und Händler.
Eine wichtige repräsentative Funktion für die Hofkultur sowie für die Herrschaftsideologie besaß die Baukunst der Moguln. Die durch einen Herrscher in Auftrag gegebenen Bauten verkörperten sein Charisma, sie galten zudem als Akt der Frömmigkeit, die ihm einen Platz im Himmel sicherten. …
Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 01/2014.
Prof. Dr. Monica Juneja