Jan Hus und Hieronymus von Prag aus Böhmen bedrohten mit ihren Forderungen nach fundamentalen Veränderungen in der Kirche die soziale Stellung der hohen weltlichen wie geistlichen Würdenträger. Nicht zuletzt deshalb wurde ihnen der Prozess gemacht. Hus (geb. um 1370), Magister der Künste und Bakkalaureus der Theologie an der Universität Prag sowie Priester, kritisierte in Wort und zahlreichen Schriften den Zustand der Kirche. Anregungen empfing er aus bereits von der Kirche verurteilten Schriften John Wyclifs (vor 1330 –1384). Dieser hatte verschiedene zu beseitigende Missstände aufgelistet: den politischen Machtanspruch und die weltliche Herrschaft der Kirche, den Verkauf von Kirchenämtern, die Verehrung Heiliger und ihrer Reliquien und die Ohrenbeichte. Bei Wyclif fand Hus auch eine Begründung dafür, Widerstand zu leisten: Einer in Todsünde lebenden Person sei kein Gehorsam zu schulden.
1408 wurde Hus wegen kirchenfeindlicher Äußerungen angeklagt und später, mit dem Bann belegt, vor Gericht zitiert. Dem kam er nicht nach, sondern trat 1412 gegen Ablassverkäufe ein. Als über ihn der große Bann verhängt wurde, appellierte er entgegen kirchenrechtlichen Regeln an Christus als seinen obersten Richter. …
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Dr. Karel Hruza