„Wen(n) ich ein sup(p)en und eyn Brey oder ein Milch hab unnd eyn wasser krug, so hab ich wol gelebt“, so klagt eine Reformationsflugschrift aus der Zeit um 1523/24. Der Zürcher Humanist und Gelehrte Thomas Platter schildert in seiner Lebensbeschreibung, wie er als junger Bettelstudent oft über mehrere Tage nichts anderes zu sich nehmen konnte als das, was Wald, Wiese und Garten an Essbarem boten: „das wier ettlich tag nütz den [nichts als] ziblen [Zwiebeln] row gsaltzen assen, ettlich tag bratten eichlen [Eicheln], holtz öpfell [Wildapfel] und biren [Birnen].“
Dieses Zitat wirft ein bezeichnendes Licht auf die Ernährung der armen Bevölkerung. Von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen, hat sich die Frühneuzeitforschung bislang eher mit der Ernährung der Ober- und Mittelschichten als mit dem Konsumverhalten der unterbürgerlichen Schichten (etwa verarmte Handwerker) oder gar der Randgruppen (Bettler, Vaganten) beschäftigt. Das ist nicht zuletzt in der schwierigen Quellenlage begründet. …
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