Es ging auf Mitternacht zu. Im Hafen von Auckland war es ruhig geworden an diesem 10. Juli 1985, mitten im neuseeländischen Winter. Am Marsden-Kai lag ein 30 Jahre alter, umgebauter Fischdampfer, an dessen Bordwand das Regenbogensymbol und der Name der Umweltschutzorganisation Greenpeace prangten – die „Rainbow Warrior“. Gerade noch war an Bord ein Geburtstag gefeiert worden, jetzt verkrochen sich die Crew-Mitglieder allmählich in die Kojen. Die meisten Lichter waren schon gelöscht, als um 23.48 Uhr eine Explosion das 44-Meter-Schiff erschütterte. Unterhalb der Wasserlinie war nahe der Ruderanlage eine Haftmine mit fünf Kilogramm Sprengstoff detoniert. „Das ganze Schiff hat gebebt und geriet in Schräglage, die Lichter gingen aus“, berichtete der dama‧lige Schiffsarzt, der Schweizer Andy Biedermann. Biedermann und elf weitere Greenpeace-Leute hasteten an Deck. Doch dann kehrte der Fotograf Fernando Pereira nochmals um; er wollte seine teure Ausrüstung aus der Kabine retten. Da, präzise fünf Minuten nach der ersten Explosion, ging eine zweite Sprengladung hoch. Diesmal rissen 15 Kilogramm TNT ein zwei mal zwei Meter großes Loch in den Rumpf. Die „Rainbow Warrior“ sank auf Grund. Pereira wurde vom Wasser eingeschlossen und ertrank. …
Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 7/2015.
Dr. Matthias Beermann