In den 1980er Jahren zählte Pablo Emilio Escobar Gaviria, das Oberhaupt des Medellín-Kartells, zu den reichsten und mächtigsten Menschen der Welt. Er richtete über Leben und Tod, über Sieg und Niederlage, im Leben – und auf dem Fußballplatz. Dass der Sieger des wichtigsten südamerikanischen Vereinspokals, der Copa Libertadores, im Jahr 1989 Atlético Nacional aus Medellín hieß, war kein Zufall – sondern der finanziellen Unterstützung Escobars zu verdanken.
Er war nicht der einzige Drogenhändler mit eigenem Fußballteam: Der Millonarios FC aus Bogotá gehörte „El Mexicano“ José Gonzalo Rodríguez Gacha, und América de Cali wurde von „El Señor“ Miguel Rodríguez Orejuela, dem Chef des Cali-Kartells, gesponsert. Die Fans sprachen von „Narco-fútbol“ (Drogenfußball).
Das Drogengeld machte den kolumbianischen Fußball international wettbewerbsfähig. Die Nationalmannschaft um René Higuita, Freddy Rincón und Carlos Valderrama erreichte bei der WM 1990 gegen den späteren Weltmeister Deutschland ein 1 : 1. Im Achtelfinale schied das Team in der Verlängerung aus, nachdem Torwart Higuita versucht hatte, Kameruns Star Roger Milla auszudribbeln. Milla nahm ihm den Ball ab und schob ihn ins leere Tor…
Autor: Felix Melching
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