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Viel Krieg und wenig Frieden

Chronologie

Viel Krieg und wenig Frieden
Das bewegte Leben Maximilians I. ist gekennzeichnet von zahlreichen Niederlagen, die der Habsburger aber mit der seiner Familie eigenen Hartnäckigkeit ertragen hat.

22. März 1459 Maximilian wird als Sohn Kaiser Friedrichs III. und Eleonores von Portugal in Wiener Neustadt geboren.

1477 Maximilian heiratet Maria von Burgund, die Erbtochter Karls des Kühnen, der am 5. Januar in der Schlacht bei Nancy gefallen ist.

1477–1482/1487–1493 Erbfolgekrieg um Burgund, auf das neben Maximilian auch Karl VIII. von Frankreich Anspruch erhebt. Ein wichtiger Sieg in diesem Ringen gelingt Maximilian in der Schlacht bei Guinegate (Therouanne) am 7. August 1479. Beendet wird der Krieg 1493 durch den Frieden von Senlis. Karl VIII. erhält das Herzogtum Burgund und die Picardie, Maximilian das Charolais, Nevers, Artois und die Freigrafschaft Burgund.

1482 Maximilians Ehefrau Maria stirbt bei einem Jagdunfall.

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1485 Der ungarische König Matthias Corvinus erobert große Teile Österreichs. Nach dessen Tod 1490 gelingt Maximilian nicht nur die Wiedereroberung seiner Erblande, sondern im Frieden von Preßburg sogar die Zusicherung der Erbfolge in Ungarn und Böhmen, falls der neue König Wladislaw ohne Kinder sterben sollte.

1486 Maximilian wird, noch zu Lebzeiten seines Vaters, zum Römischen König gewählt und in Aachen gekrönt. Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Thronfolge im Reich und der fast ununterbrochenen Regierung habsburgischer Kaiser bis zum Ende des Reichs.

1490 Maximilian bewegt seinen Vetter Erzherzog Sigmund zur Abtretung Tirols und der vorderösterreichischen Lande; sein Ziel ist die Vereinigung aller habsburgischen Herrschaftsgebiete in seiner Hand.

1493 Tod Kaiser Friedrichs III., Nachfolge Maximilians im Reich. Im gleichen Jahr vermählt er sich mit Bianca Maria Sforza von Mailand.

1494 Einfall des französischen Königs Karl VIII. In Italien.

1495 Reichstag von Worms. Maximilian fordert von den Ständen große Summen für einen Italienzug. Ihm tritt der Kurfürst von Mainz, Berthold von Henneberg, entgegen, der als Erzkanzler die wichtigste Position im Reich innehat und der die Rechte des Kaisers zugunsten der Reichsstände einschränken will.

Auf dem Reichstag wird das Reichskammergericht geschaffen. Es soll den in Worms verkündeten Ewige Landfrieden garantieren und das Fehdeunwesen in rechtliche Bahnen lenken. Darüber hinaus wird in Worms die Einführung einer Reichssteuer, des „Gemeinen Pfennigs“ beschlossen.

Maximilian tritt der heiligen Liga von Venedig bei, der auch der Papst, Mailand, Venedig, Aragón und schließlich England angehören. Sie richtet sich gegen das französische Vorgehen in Italien. Daraufhin bricht Karl VIII. seinen Italienzug ab.

1495 Maximilians Sohn Philipp der Schöne heiratet Johanna von Kastilien-Aragón (Johanna die Wahnsinnige), die durch den Tod aller anderen Anwärter zur Erbin der Kronen von Kastilien und Aragón wird.

1496/97 Reichstag von Lindau. Die Reichsstände verweigern Maximilian die in Worms zugesagte Hilfe bei dessen Zug nach Italien. Fortsetzung der Auseinandersetzung zwischen Kaiser und Ständen.

1498/99 Gegen das ständische Reichskammergericht gründet Maximilian den Reichshofrat als oberstes kaiserliches Gericht. Beide Gerichte bestehen bis 1806 und tragen entscheidend zur inneren Sicherheit des Reichs bei.

Die Schweizer Eidgenossenschaft weigert sich, die Reichssteuer und die Zuständigkeit des Reichskammergerichts zu akzeptieren; es kommt zum Schwaben- oder Schweizerkrieg. Im Frieden von Basel erreicht die Eidgenossenschaft 1499 eine Freistellung von der Reichssteuer, die Urteile des Reichskammergerichts gelten dort fortan als nicht verbindlich. Formal bleibt die Eidgenossenschaft aber weiterhin Teil des Reichs.

1500 Nach der Auflösung der Liga von Venedig zieht der neue französische König Ludwig XII. nach Italien und besetzt Mailand.

Maximilian wird auf dem Reichstag von Augsburg zu weiteren Reformen gezwungen. So muß er der Schaffung einer ständischen Regierung in Form des Reichsregiments zustimmen, das aus insgesamt 20 Mitgliedern besteht. Die von ihm gewünschte Reichssteuer scheitert an den Fürsten. Das wichtigste Ergebnis des Reichstags ist die Errichtung von sechs Reichskreisen, mit denen das Reich eine Art Verwaltungsstruktur erhält.

1502 Mangelnde finanzielle Ausstattung und Machtlosigkeit führen zur Auflösung des Reichsregiments. Maximilian versucht, stattdessen seinen Reichshofrat als „Regierung“ zu etablieren.

1505 Die Stände weigern sich zwar weiterhin, den Reichshofrat formal anzuerkennen, nehmen dessen Existenz aber de facto hin.

1508 Venedig verweigert Maximilian den Durchzug zur Kaiserkrönung nach Rom. Maximilian nimmt daher in Trient den Titel „Erwählter Römischer Kaiser“ an.

1508-1516 In wechselnden Koalitionen versucht Maximilian letztlich vergeblich, die alte Machtstellung des Reichs in Italien wiederherzustellen. Im Rahmen dieser Auseinandersetzungen erwägt er 1511 sogar, sich zum Papst wählen zu lassen.

1515 Durch eine Doppelheirat sichert Maximilian die habsburgische Erbfolge in Ungarn und Böhmen. Wladislaw von Ungarns Sohn Ludwig heiratet Maximilians Enkelin Maria, Ludwigs Schwester Anna seinen Enkel Ferdinand.

1516 Nach dem Tod seines Großvaters Ferdinand von Aragón erbt der älteste Sohn aus der Ehe Johannas (die für regierungsunfähig erklärt wird) und Philipps des Schönen (der bereits 1506 verstorben ist), dessen Krone. Damit ist der Grundstein für das habsburgische Weltreich gelegt. Als Karl I. wird er König von Spanien, als Karl V. drei Jahre später – nach dem Tod seines Großvaters Maximilian – auch römisch-deutscher Kaiser.

12. Januar 1519 Kaiser Maximilian I. stirbt im oberösterreichischen Wels. Am 3. Februar wird er in der Georgskirche von Wiener Neustadt beigesetzt.

Uwe A. Oster

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