Wer durch Süddeutschland reist und dabei die ehemaligen rheinischen und fränkischen Gebiete der Reichskirche der frühen Neuzeit besucht, wird immer wieder auf die Adelsfamilie der Grafen von Schönborn stoßen: Kaum ein ehemaliges Zentrum bischöflicher Macht dieser Region kommt ohne „Schönborngasse“ aus. Als Angehörige der fränkischen Reichsritterschaft waren die Schönborns nach 1640 bei der Besetzung höchster kirchlicher und einflussreicher weltlicher Ämter besonders erfolgreich. Zahlreiche respektable Bistumsresidenzen und repräsentative Privatschlösser, manche prächtige Wallfahrts- oder schlichte Dorfkirche geben Zeugnis vom Baustil des süddeutschen katholischen Barocks, den diese Dynastie maßgeblich geprägt hat.
Herausragende Bauten wie die Würzburger Residenz oder Schloss Weißenstein in Pommersfelden künden vom frühneuzeitlichen Machtanspruch und Repräsentationsbedürfnis der mächtigen Bauherren. Sie bestimmten über ein Jahrhundert hinweg die politische Landschaft des Reiches mit und trugen dazu bei, dass die Reichsritterschaft als eigenständige gesellschaftliche Kraft noch einmal eine Blütephase erlebte. …
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 9/2016.
Prof. Dr. Sylvia Schraut