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Was ist eigentlich Widerstand?

Essay

Was ist eigentlich Widerstand?
In aktuellen Diskussionen wird der Begriff „Widerstand“ oft leichtfertig verwandt. Der Historiker Wolfgang Benz plädiert für einen sorgfältigen Umgang mit diesem Begriff. Für ihn ist Widerstand nicht nur eine Haltung, sondern immer auch das Handeln unter Inkaufnahme von Gefahr.

Widerstand gegen das Gewaltregime, gegen den Staat, der Unrecht propagiert und Verbrechen begeht, gegen Machthaber, die Menschenrecht und Menschenwürde mit Füßen treten, ist legitim und notwendig. Das wissen wir, seit der Nationalsozialismus als Ideologie zur Herrschaft kam. Im patriotischen Überschwang von vielen bejubelt, nach der Errichtung der Diktatur und mit abnehmendem Kriegsglück von Ernüchterten abgelehnt, aber nur von wenigen bekämpft, gab es je länger desto weniger Möglichkeiten zu einem Widerstand, der das Regime beendet hätte. Aber das System des Terrors, das mit Gestapo, Konzentrationslagern und dem „Führerwillen“ Kritik unterband und Kritiker verfolgte, existierte nicht von Anfang an, erst die Hinnahme durch die Mehrheit und das Schweigen der Minderheit machten das Funktionieren des Unterdrückungsapparats möglich.

Die Lehre aus der Geschichte lautet: Widerstand beizeiten ist notwendig. Und Widerstand ist rechtmäßig, das ist ein Gebot demokratischer Überzeugung, die Demokratie bewahren will. Aber was eigentlich ist Widerstand, wo beginnt er, wo hat er Grenzen? Ist nur Tyrannenmord und dessen Vorbereitung wahrer Widerstand? Oder beginnt Widerstand schon mit dem Flüsterwitz, der „den Führer“ oder seine Gesellen lächerlich macht? Die Vorplanung und Durchführung eines Attentats, das die Person des Befehlsgebers beseitigen soll, wie es der Schreinergeselle Georg Elser 1939 unternahm, ist eine Widerstandshandlung, daran ist kein Zweifel möglich. Beim Witz ist es schwieriger. Wer einem Bekannten, dem er vertraut, dessen Gesinnung er kennt, eine Sottise über Hitler, Göring oder Goebbels zuraunte, war gewiss kein Mann des Widerstands. Wer den gleichen Scherz auf öffentlicher Bühne vor Publikum riskierte, war sich bewusst, dass das gefährlich war und nach dem Applaus böse Folgen haben konnte. …

Den voll­stän­di­gen Ar­ti­kel fin­den Sie in DA­MALS 11/2012.

Prof. Dr. Wolfgang Benz

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Ab|i|tu|ri|en|tin  〈f. 22〉 weibl. Person, die die Reifeprüfung ablegen will od. abgelegt hat

feinbe|ar|bei|ten  〈V. t.; hat; fachsprachl.〉 so bearbeiten, dass eine feine Oberfläche entsteht, genau maßhaltig machen (Werkstücke); Sy feinen ( … mehr

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