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Wettstreit zwischen Rohr und Rübe

Kampf um die europäische Zuckerproduktion

Wettstreit zwischen Rohr und Rübe
Die Lust auf Süßes ist so alt wie die Menschheit selbst, doch konnte sie lange Zeit nur unter Mühen und zu hohen Preisen befriedigt werden. Über Jahrhunderte war das Zuckerrohr die wichtigste und dabei knappe Quelle des „süßen weißen Goldes“ gewesen. Als sich der Chemiker Franz Carl Achard am 11. Januar 1799 an den preußischen König Friedrich Wilhelm III. wandte, war dies der Auftakt einer süßen Revolution.

Kernstück der Eingabe Achards an den König war seine Abhandlung „Über die Bereitung des Zuckers aus der Runkel-Rübe“. Darin beschrieb er die Kultivierung von Rüben zur Zuckerproduktion und die technischen Verfahren und Voraussetzungen zur Gewinnung des Rübenzuckers. Er knüpfte damit an eine Entdeckung an, die sein Förderer, der Chemiker Andreas Sigismund Marggraf, knapp ein halbes Jahrhundert zuvor gemacht hatte. Dieser hatte bei Versuchen mit Pflanzensäften festgestellt, dass sich durch Reinigung und Eindickung der Säfte verschiedener Rübenarten ein kristallines Produkt gewinnen ließ, das er nach mikroskopischer Untersuchung als rerum saccharum, als echten Zucker, identifizierte. Bis dahin war praktisch nur das Zuckerrohr (Saccharum officinarum L.) ein ernstzunehmender Lieferant für pflanzlichen Zucker gewesen.

Das Zuckerrohr, ein tropisches Gewächs aus der Familie der Süßgräser, war ursprünglich auf Neuguinea beheimatet. Von dort fand es seinen Weg zunächst nach Indien, wo man um 300 n. Chr. damit begann, Zuckerrohrsaft über offenem Feuer einzudicken und auf diese Weise einen groben, bräunlichen „Primitivzucker“ zu gewinnen, der allerdings noch durch Faseranteile und pflanzliches Eiweiß verunreinigt war. Weißer Zucker war unbekannt. Im Verlauf der weiteren Ausbreitung des Zuckerrohranbaus in den persischen Raum kam es dort um 600 zu einer grundlegenden Neuerung bei der Zuckergewinnung: Nachdem man den Saft durch die Beigabe von Milch, Ochsenblut, Eiweiß oder in späteren Zeiten Kalklauge geklärt, also gereinigt, und anschließend eingedickt hatte, füllte man ihn in kegelförmige Tongefäße mit einem Loch in der Spitze, durch die der Sirup abfloss. Nach diesem Filtervorgang blieb weißer Zucker übrig.

Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 01/2013.

Carsten Felker

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