Was veranlasste einen mittelalterlichen König, eine enorme Geldsumme für eine Reliquie auszugeben? Um diese Frage zu beantworten, wenden wir uns kurz grundsätzlich der Bedeutung der Hinterlassenschaften von Heiligen zu. Im christlichen Verständnis dieser Zeit kommt den Heiligen eine wichtige Funktion zu. Sie treten vor Gott für die Belange der Menschen ein und wirken als Mittler. Auf Erden sind die Heiligen in ihren sterblichen Überresten präsent. Dies ist, zumindest aus Sicht der katholischen Kirche, heute nicht anders als im Mittelalter.
Und genau diese Überreste, die in den theologischen Traktaten des Mittelalters als pignora sanctorum, als Unterpfänder der Heiligen, oder als reliquiae, wörtlich als „das, was übriggeblieben ist“, erscheinen, sind für Gläubige nicht nur totes Gebein, das man vielleicht aus Gründen der Pietät verehrt, dem sonst jedoch über die Memorialfunktion hinaus keinerlei Wirkkraft zukommt. …
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 2/2016.
Dr. Ralf Lützelschwab