„Und vergeßt mir auch das Lachen nicht“, so schrieb Friedrich Nietzsche am Ende des 19. Jahrhunderts in seinem „Also sprach Zarathustra“. Die altägyptische Kultur wirkt allerdings mit dem Blick eines Kulturfremden oft „ernst“, und Johann Wolfgang von Goethe sprach von ihr als einem „wüsten Totenreich“. Tatsächlich aber lachten die Kinder, Frauen und Männer im Altertum an den Ufern des Nils immer wieder, sicher oft lebhaft und manchmal auch derb. Humor prägte ihre Lebenswelt und Weltsicht.
Eine Welt ohne Lachen wurde sogar als ein Horrorszenario des sozialen Lebens und als chaotische Umkehrung der richtigen Lebensordnung entworfen. So heißt es in den Mahnworten des Ipu-wer (einem literarischen und geschichtsphilosophischen Text aus dem 2. Jahrtausend v. Chr.): „Wahrlich, Lachen ist vergangen und wird nicht länger gemacht / Jammern ist es, was durch das Land ist, / vermischt mit Weheklagen“ (Admonitions 3, 13 f.). Das Lachen ist demnach ein Grundphänomen der altägyptischen Kultur, und ihm wird auf der kontrastierenden Emotionsskala das „Jammern“ und „Weheklagen“ gegenübergestellt. …
Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 12/2014.
Prof. Dr. Ludwig D. Morenz