Ausgezeichnet als Wissenschaftsbuch des Jahres in der Kategorie ÜBERRASCHUNG Das Buch, das ein Thema am originellsten anpackt
Das Buch der Evolution hat etliche Lücken. Und die sind bei Kritikern begehrt: Sie stürzen sich darauf, um zu behaupten, ein Schöpfer hätte den ganzen komplexen Tierpark konstruiert. Eines der spektakulärsten Missing Link-Fossilien hat im Juli 2004 eine Gruppe um den Chicagoer Paläontologen Neil Shubin aus dem Gestein der kanadischen Arktis gekratzt. Die Wissenschaftler waren auf die Reste eines 375 Millionen Jahre alten Fischs mit flachem Kopf und speziellen Flossen gestoßen. Mit seinen bizarren Extremitäten konnte das Tier sich nicht nur am Boden fortbewegen, sondern sogar Liegestütze machen: Wir hatten einen Fisch mit einem Handgelenk gefunden. Tiktaalik nannten die Forscher das Tier, was in der Sprache der Inuit Großer Süßwasserfisch heißt.
Shubin erzählt in seinem Buch die spannende Geschichte von der Entdeckung dieses Fossils, das den evolutionären Übergang vom Wasser- zum Landtier markiert. Und er nimmt uns auch mit auf eine Spurensuche durch den eigenen Körper. Denn noch immer finden sich in uns die anatomischen und genetischen Reste primitiver Vorfahren. Shubin führt uns zu kopflosen Würmern, zu Einzellern bis zum Anfang unserer eigenen Entwicklung vor 3,5 Milliarden Jahren: als das Leben begann.
Jurymitglied Urs Willmann, Die Zeit