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1812 – Napoleons Feldzug in Russland

Zamoyski, Adam

1812 – Napoleons Feldzug in Russland

Über Napoleons Russland-Feldzug ist viel geschrieben worden, doch das Buch von Zamoyski zeichnet sich durch dreierlei aus: breite Quellen‧basis (nicht zuletzt aufgrund von Zeitzeugenberichten), kritische Sichtung des bisherigen Schrifttums und spannende Darstellung. Der Autor versteht es, die politischen Zusammenhänge, die militärischen Ereignisse und das Wirken der wichtigsten Personen geschickt miteinander zu verknüpfen, ohne dabei das Leiden der Truppen beider Seiten zu vernachlässigen. Dazu zeichnet er farbige Porträts der Hauptakteure auf französischer wie auf russischer Seite.

Gezeigt wird, dass Napoleon bei der Planung des Feldzugs viele Probleme nicht voraussah. Dies gilt auch für die Schlacht von Borodino Anfang September, der gleich zwei Kapitel gewidmet sind. Fast war es ein Wunder, dass die mittlerweile entkräftete Grande Armée mit ihren ausgemergelten Pferden über die wesentlich besser versorgten russischen Verbände den Sieg davontrug. Dieser war jedoch ein blutig erkaufter Pyrrhus-Sieg. Napoleon litt zu diesem Zeitpunkt an einer schmerzhaften Blaseninfektion und war nicht auf der Höhe seiner militärischen Fähigkeiten. Immerhin war nun der Weg nach Moskau offen, das sich allerdings als eine Falle erweisen sollte.

Naturgemäß kommt dem Rückzug der Grande Armée von dort besondere Bedeutung zu, und ihm gilt denn auch fast das ganze letzte Drittel des Buchs. Dabei werden schwere Planungsfehler Napoleons aufgezeigt, die verhinderten, dass der Rückmarsch zur rechten Zeit, auf dem richtigen Weg und bei noch relativ günstiger Witterung erfolgte. Doch auch so wäre es auf den heillos verstopften Straßen für die Truppe und den Tross mit zahlreichen Verwundeten äußerst schwierig gewesen, rasch voranzukommen, zumal viele Soldaten ihre Beute nicht zurücklassen wollten und sie daher mitschleppten. Hinzu kamen vermehrt russische Angriffe. Der berühmte Übergang über die Beresina war indes ein Unternehmen, das den Kaiser erneut auf der Höhe seines Könnens zeigte.

Die überaus lebendige Darstellung wird durch zahlreiche Abbildungen – besonders Zeichnungen und Aquarelle von Feldzugsteilnehmern – und Karten, die den Weg der Truppen wie die Kampfhandlungen verdeutlichen, aufgelockert. Insgesamt kann man ohne Übertreibung festhalten, dass mit diesem Werk eine Darstellung über den Feldzug vorliegt, die an Inhaltsreichtum wie an Lesbarkeit so rasch nicht übertroffen werden dürfte.

Rezension: Prof. Dr. Michael Erbe

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Zamoyski, Adam
1812 – Napoleons Feldzug in Russland
Verlag C. H. Beck, München 2012, 720 Seiten, Buchpreis € 29,95
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