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Alfred Rosenberg – Hitlers Chefideologe

Piper, Ernst

Alfred Rosenberg – Hitlers Chefideologe

Alfred Rosenberg, 1893 im estnischen Reval geboren und 1946 in Nürnberg hingerichtet, war der wichtigste Publizist des Nationalsozialismus. Um so erstaunlicher ist es, daß über ihn bislang keine wissenschaftliche Biographie vorlag. Ernst Piper hat diese Lücke mit seiner Studie nunmehr geschlossen.

Rosenberg verfaßte zentrale Werke zur nationalsozialistische Ideologie – man denke hier nur an sein wichtigstes Buch „Vom Mythos des 20. Jahrhunderts“ –, er war Schriftleiter der wichtigsten NS-Periodika, unter anderem des „Völkischen Beobachters“, und betrieb die größte Kunstrauborganisation des Nationalsozialismus. Der „Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg“ stahl allein in Frankreich 20 000 Objekte, die Beauftragten Hitlers und Görings brachten es „nur“ auf 3000. Zweifellos war er eine zentrale Figur für die gesamte NS-Kulturarbeit.

Naturgemäß befaßt sich der Verfasser besonders intensiv mit Rosenbergs Ideologie. Sein Antisemitismus, sein Engagement für die nordische Idee, seine Pläne zur Neuordnung Europas, sein Kampf gegen die Moderne, gegen die Kirchen und die Freimaurer werden nachgezeichnet und mit dem ideen- und ereignisgeschichtlichen Gesamtkontext verknüpft.

So erfolgreich Rosenberg auf kulturellem Gebiet arbeitete, so sehr scheiterte er in der Politik. Seine außenpolitischen Ambitionen wurden durch den diplomatischen Miß?erfolg seiner Englandreise im Mai 1933 zunichte gemacht. Als Reichsminister für die besetzten Ostgebiete blieb er weitgehend einflußlos. Rosenbergs Vorstellungen zur Umgestaltung der Besatzungspolitik, die insbesondere auf die Zusammenarbeit mit den nicht-russischen Völkern abzielte, konnte er nicht durchsetzen. Wenngleich seine politische Macht begrenzt blieb, war er doch eine der zentralen Figuren des Dritten Reiches. „Er repräsentierte den ideologischen Charakter dieses totalitären Staates und prägte ihn zugleich“.

Piper hat ein Standardwerk vorgelegt, an dem die zukünftige NS-Forschung nicht vorbeikommen wird.

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Rezension: Neitzel, Sönke

Piper, Ernst
Alfred Rosenberg – Hitlers Chefideologe
Blessing Verlag, München 2005, 830 Seiten, Buchpreis € 26,00
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