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Auf der Suche nach dem absoluten Nullpunkt

Bücher

Auf der Suche nach dem absoluten Nullpunkt
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Autor: Tom Shachtman-xxx- Verlag: rororo science, Reinbek 2001-xxx- Seiten: 316-xxx- ISBN: 349961118X-xxx- Buchpreis: 10,50
Die skurrile Geschichte der Kälteforschung, kurzweilig erzählt vom Historiker Tom Shachtman.

Genau wie es die geografischen Entdecker zum Nord- und Südpol drängte, machten sich zahlreiche Physiker und Chemiker seit dem Mittelalter auf zu einer abenteuerlichen Reise in Richtung „Kältepol“ – dem absoluten Nullpunkt der Temperatur bei minus 273,15 Grad Celsius.

Die Geschichte der Kälteforschung beginnt 1626 mit Francis Bacon, als er ein Huhn mit Schnee kühlte und haltbar machte. Und sie endet vorerst mit der im Juni 1999 endlich gelungenen Messung der Bewegungsenergie von Atomen nahe dem absoluten Nullpunkt der Temperatur.

Den oft vereisten Weg dazwischen, die ausgeklügelten Experimente der Wissenschaftler, mit denen sie das Thermometer Schritt für Schritt nach unten drückten, beschreibt Tom Shachtman in „Minusgrade – Auf der Suche nach dem absoluten Nullpunkt“. Er führt die teils schrägen Charaktere der Forscher bildhaft vor Augen, deren Ego einem Konkurrenten selten etwas gönnte, und berichtet von deren Verzweiflung und Triumph.
Dabei beißt sich Shachtman nicht an physikalischen und technischen Aspekten fest. Mit denen hantiert er als Historiker ohnehin nicht sehr sicher, wie etwa seine mangelhafte und unbeholfen wirkende Erklärung der Quantenmechanik zeigt. Schade auch, daß Shachtman sein Buch nicht mit Grafiken zur Erläuterung der Apparaturen oder mit Bildern der charaktervollen Forscher bereichert hat.
Dafür legt der Autor den Schwerpunkt auf die geschichtliche Darstellung und die Bedeutung der Entdeckungen für die Gesellschaft und kommt zu originellen Vergleichen, etwa wenn es um den Vernichtungsfeldzug gegen die Indianer geht: „Üblicherweise gibt die amerikanische Geschichtsschreibung den ,Feuerrossen‘ die Schuld am Untergang des ,roten Mannes‘, mit der gleichen Berechtigung könnte man jedoch sagen, es sei der Kühlschrank gewesen.“
Eine andere Beobachtung Shachtmans erstreckt sich über einen gewaltigen Zeitraum: „Zehntausend Jahre lang hatte sich die Zivilisation durch die zunehmend bessere Beherrschung des Feuers weiterentwickelt, im 20. Jahrhundert kam der Fortschritt mit der Beherrschung der Kälte.“

Solche Anekdoten machen aus dem frostigen Thema „Minusgrade“ eine erwärmende, informative und kurzweilige Lektüre für den wissenschaftshistorisch interessierten Leser.

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Joachim Laukenmann arbeitet als freier Wissenschaftsjournalist in Schwäbisch Hall. Er ist Theoretischer Physiker und hat in Kosmologie promoviert.

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