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Berliner Mauerkunst

Gründer, Ralf

Berliner Mauerkunst

Sie war DAS Symbol des Kalten Krieges. 28 Jahre, von 1961 bis 1989, trennte sie Ost und West – die Berliner Mauer. Trotz des propagandistischen Sprachgebrauchs der SED-Führung als „Antifaschistischer Schutzwall“ war für jeden ersichtlich, dass sie in erster Linie die Bevölkerung der DDR an der Flucht in den Westen hindern sollte. Dass Westberliner Künstler sie als Leinwand für ihre Graffiti nutzten, war jedoch nicht im Sinne des Erfinders. Besonders die letzte Ausbaustufe in den 70er Jahren, die sogenannte „Grenzmauer 75“ aus 3,60 Meter hohen, aneinandergefügten Betonelementen bot mit 258000 Quadratmetern eine der Kreativität der Künstler keine Grenze setzende Malfläche.

Nach kürzeren Kapiteln zur Geschichte des Mauerbaus, von den Anfängen der Graffiti bis zur Entstehung einer eigenen Kunstform und einer Vorstellung der Künstler beschäftigt sich das Buch auf etwa 260 Seiten mit den Hunderten von Bildern und den genauen Wortlauten einzelner Graffiti. Die Abbildungen werden genau beschrieben, wenn möglich werden die Künstler bzw. deren Pseudonyme und die Entstehungszeit genannt. Die Darstellungen sind aufgrund der großen Anzahl unbekannter Künstler entsprechend umfangreich. Allerdings lässt sich an den meisten von ihnen unverhohlene Kritik an dieser Form der Grenzsicherung ablesen. So stellen viele auf recht drastische Weise die Gewalt der Grenzsoldaten an den Flüchtlingen dar, andere zeigen ein imaginäres Loch in der Mauer. Eins haben alle Graffiti allerdings gemeinsam: Sie gaben den meist trist-grauen Grenzbereichen einige erfreuliche Farbkleckse und machten die „Staatsgrenze der DDR zu Berlin-West“ öffentlich lächerlich. Besonders in den 80er Jahren rückt, bedingt durch die beiderseitige beschleunigte Aufrüstung, das Thema Kalter Krieg in den Vordergrund. So wurde die Mauer auch zu einem Medium der Anti-Kriegs-Bewegung. Einzelne Künstler erlangten sogar internationale Berühmtheit – etwa Christophe Bouchet durch seinen unverwechselbaren Malstil und seine an der Mauer befestigten Objekte.

Rezension: Schultze, Christopher

Gründer, Ralf
Berliner Mauerkunst
Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2007, 352 Seiten, Buchpreis € 24,90
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