Man kann mit „Himmel“ den sichtbaren oder den unsichtbaren meinen, was im Englischen durch den Unterschied zwischen sky und heaven ausgedrückt wird. Um den metaphysischen Himmel geht es in dem Band „Bilder des Himmels“. Die vier Autoren – drei Theologen und ein Kunsthistoriker – untersuchen die Darstellung des Himmels in Kunst und Literatur.
Zunächst befasst sich Klaus Berger mit Altem und Neuem Testament. Schöpfung und Offenbarung sowie die Vermittlung zwischen Himmel und Erde (etwa durch die Engel oder die Himmelsleiter) werden eingehend dargestellt. Anschließend gibt Wolfgang Beinert einen Abriss außer- und vorchristlicher Himmelsvorstellungen, von der Himmelsscheibe von Nebra bis Zarathustra.
Im dritten Teil widmet sich Christoph Wetzel der Ikonographie des Himmels. Er stellt Bilder von Schöpfungsmythen, Tierkreiszeichen oder Himmelsreisen vor. Der vierte Teil über den Himmel als Botschaft christlicher Hoffnung von Medard Kehl wirkt eher wie eine Predigt, was bei einem historischen Werk befremdet. Außerdem bleibt es dem Leser selbst überlassen, die vielen Einzelinformationen einem Puzzle gleich zusammenzustellen. Diese strukturelle Unübersichtlichkeit ist wohl dem umfangreichen Thema geschuldet, wird aber durch die schönen Bilder wieder wettgemacht, die das Blättern in dem reichbebilderten Band zum Genuss werden lassen.
Rezension: Hauff, Andrea