„Die Gladiatoren, heruntergekommene Menschen oder Barbaren, welche Schläge ertragen sie!“ So äußerte sich der zwischen Abscheu und Bewunderung hin- und hergerissene Cicero über ein Phänomen, das wie kaum ein anderes mit dem Römischen Reich assoziiert wird: die Gladiatorenwettkämpfe.
Der englische Historiker Peter Connolly hat nun den Schauplatz dieser so blutrünstigen wie beliebten Veranstaltungen unter die Lupe genommen, das Colosseum in Rom. Errichten ließ es Vespasian im Jahr 80. Nach dem großen Brand Roms während der Regierungszeit Neros wollte er mit dem Kolossalbau ein Zeichen für eine großangelegte Stadterneuerung setzen. Sehr gut nachvollziehbar wird in dem der Architektur gewidmeten Kapitel, welch beeindruckende Bauleistung die Römer vollbrachten.
Im Colosseum fanden nicht nur Gladiatorenkämpfe statt – auch Tierhatzen und öffentliche Hinrichtungen gehörten zum „Programm“ eines keineswegs nur auf das einfache Volk ausgerichteten Spektakels. Weniger bekannt ist wohl, daß auch Wasserschauspiele aufgeführt wurden, die „Naumachia“, bei denen legendäre oder historische Ereignisse inszeniert wurden. Ein lesenswertes Buch.
Rezension: Talkenberger, Heike