Er glaubte bis zuletzt, Indien erreicht zu haben – Christoph Kolumbus, dessen Todestag sich in diesem Jahr zum 500. Mal jährt. Ausgesandt von der spanischen Krone, um aus Ostindien wertvolle Gewürze, Seide und Edelsteine mitzubringen, segelte Kolumbus bekanntlich nach Westen und damit nach Amerika – ein folgenreicher Irrtum.
Der Wiener Historiker Alfred Kohler hat nun eine schmale Biographie des Kolumbus verfaßt, die nicht nur den abenteuerlichen Lebensweg des Entdeckers schildert, sondern zugleich die europäische Expansionspolitik beschreibt, die die Voraussetzungen für die Reisen des Kolumbus schuf.
Besonders aufschlußreich sind die Kapitel über die geographischen Kenntnisse der Zeit und das Asienbild des Kolumbus. Dies erschließt sich aus den Randnotizen, mit denen der Seefahrer Marco Polos Werk „Il milione“ versah.
Rezension: Talkenberger, Heike