Das „Gilgamesch-Epos“ gehört zu den bedeutendsten Dichtungen der Menschheit. Es entstand, aufgezeichnet in Keilschrift, im Zweistromland und ist nur fragmentarisch überliefert. Für die Übersetzung wird zumeist auf die zwölf babylonischen Tontafeln zurückgegriffen, die aus dem 1. Jahrtausend v. Chr. stammen und in der Bibliothek des Assurbanipal in Ninive gefunden wurden. Verschiedene Motive der Erzählung tauchen aber auch schon in altbabyloni‧scher Zeit (zwischen 1800 und etwa 1595 v. Chr.) auf.
Eine handliche Neuausgabe des Epos hat Wolfgang Röllig herausgebracht. In seiner Einleitung ordnet er die Dichtung in ihren Kontext ein und untersucht, welche historischen Geschehnisse sie verarbeitet. Erstaunlich spannend zu lesen ist dann die Erzählung vom Schicksal des Halbgottes Gilgamesch, König der sumerischen Stadt Uruk. Hierbei handelt es sich ursprünglich wohl um eine historische Gestalt. Berichtet wird von der Freundschaft mit Enkidu, der von den Göttern geschaffen wurde und mit dem gemeinsam Gilgamesch Heldentaten vollbringt, schließlich von der Suche nach dem ewigen Leben. Eingeschlossen in die Erzählung ist die Geschichte von einer großen Flut, ein Motiv, das die biblische Sintflutgeschichte aufnimmt.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger