Das Jahr 1965 bezeichnet eine Wegscheide für die Entwicklung in der DDR. Sollte, wie Walter Ulbricht dies mit seinem neuen Programm wollte, die bisherige Planwirtschaft durch marktwirtschaftliche Prozesse verändert und damit die Versorgung der Bevölkerung verbessert werden oder nicht? Ulbricht hatte für seinen Kurs die DDR-Jugend und die Künstler gewinnen können, ein Aufbruch auch zu einer weniger restriktiven Kulturpolitik schien möglich. Erich Honecker jedoch, strikter Gegner der Reform, nutzte das 11. Plenum des SED-Zentralkomitees im Dezember 1965 zum Generalangriff auf die Künste. Das spannende Radio-Feature, das viele Originalaufnahmen bietet, stellt Diskussionen und Kontexte dieses „Kahlschlagplenums“ dar und benennt dessen Opfer.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger