Egon Bahrs Erinnerungen an Willy Brandt – anekdotenreich und voller Witz – sind mehr als eine politische Tour d’Horizon. Lange waren die beiden Weggefährten: Brandt machte den RIAS-Journalisten Bahr in seiner Zeit als Regierender Bürgermeister Berlins zum Senatssprecher. Später folgte Bahr Willy Brandt ins Auswärtige Amt und ins Kanzleramt. Und so spricht der inzwischen über 90-jährige Thüringer natürlich über Themen wie die Kanzlerschaft Brandts, dessen neue Ostpolitik, die Bahr maßgeblich mitgestaltete, oder über Brandts bitteren Rücktritt 1974. Die Erzählungen aber berühren jenseits der reinen Zeitzeugenschaft sehr, da sich in ihnen die tiefe Verbundenheit und Freundschaft zeigt, die die beiden Politiker verband.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger