Ob Alltag oder Festtag – die Geselligkeit der römischen Elite fand in großem Maße im Kontext des gemeinsamen Mahls statt. Es war obligatorischer Teil eines streng geregelten Tagesablaufs, an dem, anders als bei den Griechen, durchaus auch Frauen und die heranwachsenden Kinder teilnahmen. Wegen seiner großen gesellschaftlichen Bedeutung war das Gastmahl besonders gut geeignet, den sozialen Status und das Selbstverständ-nis eines Römers im Verhältnis zu seinen Gästen zu repräsentieren. Doch was aßen und tranken die Römer, wie sahen Speiseräume, Mobiliar und Tafelgeschirr aus, wie wurden die Gäste ausgesucht und plaziert, wie war man gekleidet, und worüber unterhielt man sich?
Auf all diese Fragen hat die an der Universität Münster lehrende Althistorikerin Elke Stein-Hölkeskamp in ihrem so lehrreichen wie unterhaltsamen Buch aufschlußreiche Antworten parat. Sie behandelt dabei die Zeit vom ersten vorchristlichen bis zum ersten nachchristlichen Jahrhundert und stellt klar, daß auch die Formen des Gastmahls einem historischen Wandel unterlagen, der die allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklungen reflektierte.
Rezension: Talkenberger, Heike