Eine der Kernfragen zur römischen Geschichte ist immer noch die, wie es Rom zwischen 500 und 30 v. Chr. gelingen konnte, von einem urbanen Zentrum zur entscheidenden Macht im Mittelmeerraum zu werden. War sein Erfolgsgeheimnis seine besondere politische Ordnung, seine res publica, wie schon Polybios vermutete?
Hier setzt der Band des Bielefelder Althistorikers Uwe Walter an. In bewährter Manier der „Enzyklopädie deutscher Geschichte“ wird zunächst ein konziser Überblick geboten, hier über die Entwicklung der römischen Republik, ihre Institutionen, sozialen Akteure und ihre politische Kultur bis zum Prinzipat des Augustus. Walter arbeitet eine „bemerkenswerte Konsistenz und Konstanz der politischen Ordnung“ Roms heraus, was unter anderem an ihrer hohen Flexibilität lag, Gewaltanwendung aber immer mit einschloss.
Im zweiten Hauptteil werden Grundprobleme und Tendenzen der Forschung diskutiert, etwa die Rolle der Eliten, der Verfassung oder des Klientelwesens. Der dritte Teil umfasst eine 50-seitige Literaturliste. Insgesamt ist Walter ein sehr empfehlenswerter Band gelungen, der nicht nur kundig durch die Unmenge an Forschungsliteratur führt, sondern auch eigene Akzente zu setzen weiß.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger
Uwe Walter
Politische Ordnung in der römischen Republik
Verlag Walter de Gruyter/Oldenbourg, Berlin/Boston 2017, 308 Seiten, € 24,95