Es war im Jahr 1683, als die Stadt Wien und ihre Einwohner sich in höchster Bedrängnis befanden: Die Kämpfer des Osmanischen Reichs belagerten die Stadt. Zu Hilfe eilte Habsburg auch der bayerische Kurfürst Max Ema-nuel mit einem Heer. Tatsächlich konnten die Truppen Mustafa Paschas zurückgeschlagen werden, und Max Emanuel zog im Triumph durch München. Mit‧gebracht hatte der Bayer drei Osmanen als Kriegsgefangene. Vom abenteuerlichen Leben eines von ihnen erzählt der Journalist Markus Krischer.
Der Leser folgt dem Mann vom Schwarzen Meer in dessen Heimatstadt Babadag (im heutigen Rumänien gelegen), auf den Feldzug, von dem dieser sich fette Beute versprochen hatte, und in die Gefangenschaft nach der Schlacht um Ofen. Als „Anton Achmet“ ließ er sich taufen, wurde Sesselträger, später Maultierknecht am bayerischen Hof und heiratete Kunigunde Ertmann aus Stainach – ein Beispiel gelungener Integration? Krischer ist ein kurzweiliges Buch gelungen, das aber aufgrund der dürftigen Quellenlage viele Fragen offenlassen muss.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger