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Der Spanische Erbfolgekrieg – Geschichte eines vergessenen Weltkriegs (1701–1714)

Smid, Stefan

Der Spanische Erbfolgekrieg – Geschichte eines vergessenen Weltkriegs (1701–1714)

Eines der zentralen Ereignisse am Beginn des 18. Jahrhunderts war zweifellos der Spanische Erbfolgekrieg (1701–1714). Schon einige Zeit vor dem Tod des letzten spani-schen Habsburgers Karl II. hatte – vor dem Hintergrund der Hegemoniestreitigkeiten zwischen Ludwig XIV. und den österreichischen Habsburgern – die spanische Erbfolgefrage die Politiker Europas beschäftigt. Alle Teilungspläne und andere Lösungsansätze fanden keine Verwirklichung, so dass 1701 ein langer Krieg begann – der letztlich wieder mit einer Teilung des spanischen Erbes endete. Dieser Krieg wurde nicht nur an verschiedenen Fronten Europas (Oberitalien, spanische Niederlande, Heiliges Römisches Reich und Spanien) geführt, sondern auch in den Kolonien, wo sich Frankreich und England als Konkurrenten gegenüberstanden. Somit kann man diesen Krieg mit Fug und Recht, wie es auch der Titel des Buches tut, einen Weltkrieg nennen.

Dem Autor des umfangreichen Bandes – kein Historiker, sondern Professor für bürgerliches und Zivilprozess-Recht in Kiel – gelingt es, dieses komplexe Thema mit großer Gründlichkeit darzustellen. Die diplomatischen Aktivitäten finden ebenso Berücksichtigung wie die militärischen Aktionen der kriegführenden Parteien. Neben der reinen Ereignisgeschichte, durch deren Betrachtung die Darstellung dominiert wird, lässt sich Stefan Smid allerdings auch auf Aspekte des Krieges ein, die neuere Ansätze der historischen Forschung spiegeln, die strukturellen Gegebenheiten der Armee etwa oder die Finanzierung des Krieges (so im Kapitel „Militärische Potentiale“).

Andere spannende Themenbereiche wie etwa die Propa‧ganda und Medienpolitik der kriegführenden Mächte oder die Implikationen auf die Bevölkerung fallen ganz weg oder kommen zu kurz, was zum Teil auch mit der Literaturauswahl zusammenhängt, die von traditionellen politisch-militärischen Darstellungen geprägt ist. Dennoch leistet diese ausführliche und detaillierte Schilderung des Spanischen Erbfolgekriegs einen wesentlichen Beitrag zum Wissen über das 18. Jahrhundert, in dessen Betrachtung zwar die handelnden Personen wie der Prinz Eugen, Marlborough, Ludwig XIV. oder die Kaiser Leopold I. und Josef I. eine gewichtige Rolle spielen, der große und für die Beteiligten schreckliche Krieg allerdings zu wenig Beachtung gefunden hat.

Rezension: Prof. Dr. Karl Vocelka

Smid, Stefan
Der Spanische Erbfolgekrieg – Geschichte eines vergessenen Weltkriegs (1701–1714)
Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2010, 580 Seiten, Buchpreis € 69,90
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