Lange hat es gedauert, bis auch der Widerstand der politischen Linken in der Bundesrepublik anerkannt wurde. Auf den oft vergessenen Widerstand der (organisierten) Arbeiterschaft macht nun ein neuer Sammelband aufmerksam. Die Herausgeber Hans Coppi und Stefan Heinz sind mit einschlägigen Forschungen zur Geschichte des Widerstands bzw. zur Gewerkschaftsgeschichte hervorgetreten. Unterschieden wird zwischen dem Widerstand der Gewerkschaften, der Sozialdemokraten und Kommunisten, der Trotzkisten und Anarchisten und schließlich der Zwangsarbeiter. Nicht nur die Unfähigkeit, eine linke Einheitsfront zu schaffen, wird in den Beiträgen deutlich, es fällt auch Licht auf viele Einzelschicksale, etwa von denjenigen, die nicht nur die Verfolgung der Nazis, sondern zugleich als angebliche „Renegaten“ Stalins Terror erleiden mussten. Auf die Beteiligung von Frauen am Widerstand geht Gisela Notz am Beispiel der Dortmunder Freidenkerin Hilde Schimschock ein, die nur knapp ihrer Erschießung entging. Im Anhang des Buchs wird ein ausführliches Personenverzeichnis geboten.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger