Begegnungen zwischen Deutschen und Slawen sind lange Zeit nur eindimensional unter ethnischen oder nationalen Gesichtspunkten betrachtet worden. Vermeintliches „Kulturgefälle“ oder aus deutscher Perspektive beobachtete „Rückständigkeiten“ erweisen sich dabei häufig als Ergebnisse von Vorurteilen.
Dieser Sichtweise tritt Thomas Wünsch, der die Geschichte Osteuropas an der Universität Passau lehrt, mit seinem Essay vehement entgegen. Er lässt die Beziehungen von Deutschen zu Tschechen, Polen, Südslawen und Russen im Mittelalter Revue passieren und stellt die Vielfalt der Kontakte und die gegenseitige Beeinflussung der Kulturen in den Mittelpunkt. Dabei charakterisiert er die Arten der Begegnung und beschreibt Kontaktfelder wie Politik, Stadt, Handel oder Wissenschaft. Ein sehr ausführliches Literaturverzeichnis gibt viele Hinweise für Vertiefungen.
Rezension: Talkenberger, Heike