Eine Kontroverse hatte sie 2013 ausgelöst, die Ausstellung im Pariser Louvre, die Deutschland im Spiegel seiner Kunst präsentieren wollte. Romantisch-fremd, abgründig-gefährlich, letztlich zur nationalsozialistischen Gewalt prädestiniert, so sei Deutschland hier dargestellt, hieß es. Aus der Schau ist eine DVD hervorgegangen, die andere Akzente setzt. Sie zeigt anhand der Analyse zentraler Meisterwerke von Caspar David Friedrich über Arnold Böcklin (übrigens Schweizer), George Grosz und Ernst Ludwig Kirchner bis zu Hannah Höch das kritische Potential deutscher Kunst in Auseinandersetzung mit den Problemen der Zeit. Die Bildanalysen sind oft erhellend, während die Erzählung des historischen Kontextes manchmal recht holzschnittartig gerät. Irritierend ist, dass man als Expertin Deborah Lewer von der Universität Glasgow bemüht; es hätte sicherlich auch kompetente deutsche Wissenschaftler gegeben.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger