In Deutschland gibt es seit vielen Jahren einen gesellschaftlichen Konsens, dass Umweltprobleme zu den zentralen Herausforderungen unserer Zeit zählen. Andere Länder attestieren Deutschland eine erfolgreiche ökologische Politik; Atomausstieg und Kampf gegen die globale Umweltverschmutzung werden zitiert, „Energiewende“ ist zu einem englischen Lehnwort geworden. Doch ist dieses Umweltbewusstsein wirklich in der Lebenswelt des Einzelnen angekommen?
Frank Uekötter, Historiker mit Schwerpunkt Umweltforschung, schildert die facettenreiche Geschichte der Umweltbewegung, von ihren Anfängen beim Naturschutz im 19. Jahrhundert über die Anti-Atom-Bewegung, das Engagement gegen das „Waldsterben“ und die Gründung der Partei der „Grünen“ bis zum Abschluss internationaler Klimaverträge. Dabei wird nicht nur die westdeutsche Entwicklung und die der DDR unter die kritische Lupe genommen, sondern auch die aktuelle Situation umrissen und all das in deutsche Politik und internationale Debatten eingebettet.
Herausgekommen ist ein kompakter Band, der wichtiges Orientierungswissen vermittelt, ohne sich zu verzetteln, und der zeigt, dass noch so manches fehlt bei der alltagspraktischen Umsetzung von Nachhaltigkeit und Umweltschutz.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger