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Die Baiuvaren – Archäologie und Geschichte

Haas-Gebhard, Brigitte

Die Baiuvaren – Archäologie und Geschichte

Mit „Die Baiuvaren“ wird nun endlich ein neues populärwissenschaftliches Überblickswerk zu den frühen Bayern vorgelegt. Die Autorin Brigitte Haas-Gebhard schließt damit eine Publikationslücke: Letztmals war 1988 eine umfassende Zusammenstellung zur Thematik für das breite Publikum vorgelegt worden, doch die Forschung konnte seither die Kenntnisse über die baiuvarische Bevölkerung erheblich erweitern. Vor dem Hintergrund ihrer musealen Erfahrung weiß die Leiterin der Archäologischen Staatssammlung München Haas-Gebhardt mit dem Ergebnis zu überzeugen: In drei Kapiteln stellt sie mit Witz und verständlicher Sprache die Hauptaspekte der modernen Forschung und deren Erkenntnisse zusammen. Historische und archäologische Quellen werden in ihrer Bedeutung und Aussagekraft klar dargestellt und geben einen guten Einblick. Die baiuvarische Gesellschaft wird in verschiedenen Facetten beleuchtet, sodass sich für jeden ein interessanter Beitrag findet: Politische Entwicklungen ab der Spätantike werden genauso bedacht wie das alltägliche Leben zwischen Herrschaft, Arbeit und Vergnügen.

Die Frage nach der Herkunft der 551 n. Chr. erstmals genannten Baiuvaren beschäftigt die Forschung schon lange. Kompliziert gestaltet sich die Beantwortung aufgrund einer Jahrhunderte andauernden Entwicklung im Grenzgebiet des Römischen Reiches, aus welcher der Stamm der Baiuvaren hervorging. Wie sich die Forschung heute deren Ethnogenese vorstellt, erläutert Haas-Gebhard auf Grundlage der bekannten Quellen: Sie führt an die zu Verfügung stehenden Zeugnisse der Geschichtsschreibung und Archäologie heran und baut auf deren Aussagemöglichkeiten auf. Auf diese Weise rekonstruiert sie eine reich bebilderte Lebenswelt, deren Geschichte die Autorin von der römischen Landnahme bis zur Absetzung des letzten baiuvarischen Herzogs 788 zu erzählen weiß. Nicht nur Gesellschaftsstrukturen, sondern auch Rahmenbedingungen wie beispielsweise die klimatischen Verhältnisse gestalten dabei ein vielschichtiges Bild, mit welchem das Volk der Baiuvaren für den Leser plastischer wird.

Haas-Gebhard gibt mit einer klaren Gliederung einen Überblick in den heutigen Forschungsstand und bietet einen gelungenen Einstieg in die Thematik. Gekonnt schlüsselt sie Möglichkeiten und Grenzen der archäologischen Methoden auf und hilft so dem Leser, den eigenen kritischen Blick zu schärfen. An manchen Stellen wäre es wünschenswert gewesen, konkreter auf die jüngsten Forschungsergebnisse einzugehen. So können etwa Isotopen-Analysen am Knochenmaterial die regional unterschiedlichen Einflüsse im „Genpool“ der Baiuvaren inzwischen konkreter benennen und lassen hoffen, die Stammesbildung künftig feingliedriger zu rekonstruieren.

Rezension: Sabrina Tatz

Haas-Gebhard, Brigitte
Die Baiuvaren – Archäologie und Geschichte
Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2013, 200 Seiten, Buchpreis € 29,95
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