Immer wenn in Deutschland das Thema „Zuwanderung“ vor dem Hintergrund seiner historischen Dimension diskutiert wird, fällt das Stichwort „Hugenotten“. Die französischen Glaubensflüchtlinge, die in Brandenburg-Preußen mit Kusshand und Privilegien empfangen wurden, gelten als Musterbeispiel einer gelungenen Integration – einer Integration, bei der die Hugenotten gleichwohl sich auch weiterhin Einheit verstanden.
Eine Ausstellung im Deutschen Historischen Museum in Berlin erinnert zur Zeit an diese Erfolgsgeschichte. Der Katalog zur Ausstellung beleuchtet diese in einer Vielzahl von Essays aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln: Das könnnen Überblicke sein wie Thomas Klingebiels Darstellung der Hugenotten in der frühmodernen Migrationsgeschichte, aber auch beispielhafte Blicke auf bestimmte Orte, wie etwa in Ronald Rommes Beitrag über die Hugenotten in Utrecht. Selbstverständlich werden in den Essays auch religiöse Fragen thematisiert – neben wirtschaftlichen oder Fragen des Alltagslebens in den französischen Gemeinden.
Der zweite Teil des Bandes umfasst dann den eigentlichen Ausstellungskatalog mit Abbildungen der Exponate und zum Teil recht ausführlichen Texten, die auch die Hintergründe der gezeigten Bilder oder Gegenstände darlegen. Ein sehr umfangreiches Literaturverzeichnis rundet den Band ab.
Rezension: Oster, Uwe A.