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Die Kogge – Sternstunde der deutschen Schiffsarchäologie

Hoffman, Gabriele/Schnall, Uwe (Hrsg.)

Die Kogge – Sternstunde der deutschen Schiffsarchäologie

Niemand wusste, wie eine Kogge genau aussieht, als im Oktober 1962 ein seltsames Wrack aus der Weser auftauchte. Heute steht es im Deutschen Schiffahrtsmuseum (DSM) in Bremerhaven: die besterhaltene Kogge der Welt, ein 600 Jahre altes Frachtschiff. Die Kogge ist einer der weltweit bedeutendsten Schiffsfunde, ausgezeichnet mit dem „International Maritime Heritage Award 2002“, und zahlreiche Wissenschaftler und Bremer Kultursenatoren haben vierzig Jahre lang mit Schwung und Geld für das Koggeprojekt gesorgt.

Fund und Bergung der auf das Jahr 1380 datierten Bremer Hanse-Kogge waren Sternstunden der deutschen Schiffsarchäologie: Zum ersten Mal sahen Historiker und Schiffbauer unserer Zeit eine mittelalterliche Kogge, das sagenhafte Schiff der hansischen Kaufleute, Träger und Lastesel von Handel und Krieg, die Basis von Reichtum und Macht der Küstenstädte an Nord- und Ostsee. Für zwanzig Jahre verschwand die Kogge im größten Konservierungsbecken der Welt im DSM, jetzt ist sie wieder da und steht frei in der Ausstellung des Nationalmuseums. Die abenteuerliche Geschichte ihrer Konservierung erzählt von einem naturwissenschaftlichen Experiment in außerordentlich großem Maßstab.

Die Bedeutung des Koggefundes und der geleisteten Konservierungs- und Forschungsarbeit hat der Begründer des Wikingerschiffsmuseums in Roskilde, Dänemark, Prof. Dr. Ole Crumlin-Pedersen, anlässlich der Enthüllung des Schiffes im Mai 2000 im DSM zum Ausdruck gebracht: „Die internationale Gemeinschaft der Wissenschaftler ist den Mitarbeitern des Deutschen Schiffahrtsmuseums extrem dankbar, ebenso der Stadt Bremerhaven, der Freien Hansestadt Bremen und der Bundesrepublik Deutschland. Sie haben es Gelehrten und Museumsbesuchern aus der ganzen Welt ermöglicht, dieses großartige Denkmal aus der Hansezeit zu studieren.“

Für das nun vorgelegte Buch haben die Herausgeber, die Journalistin und Autorin Dr. Gabriele Hoffmann und Dr. Uwe Schnall, Leiter der wissenschaftlichen Redaktion des Museums, weltweit führende Experten gebeten, aus ihrem Fachgebiet alles zu erzählen, was sie zur Kogge wissen. Spannend und verständlich berichten ein Staatsarchiv und ein Landesarchäologe, ein Schiffbauhistoriker und ein Schiffsarchäologe, Historiker, Konservatoren, ein Dendrochronologe, eine Mikrobiologin und ein Gewässerkundler vom Wissenschaftsabenteuer Hanse-Kogge. Sie alle haben Forschungen und Fotos beigesteuert, bis ein ganz besonderes Buch entstanden ist.

Herausgekommen sind neue Vorstellungen vom Wissen und Können mittelalterlicher Schiffbauer, von Segeleigenschaften und Leistungsfähigkeiten ihrer Koggen, von Navigation und Alltagsleben an Bord, Bilder vom Fluss und der Stadt Bremen, von Konflikten und Kämpfen der Kaufleute um Geld, Macht und Einfluss, Informationen über Handelsrouten, über Luxusgüter und Massenfrachten und, als große Besonderheit, jahrhundertealte Bilder von Koggen in Kirchen und Handschriften und sensationelle Momentaufnahmen aus dem Inneren des Koggeholzes mit modernsten Rasterelektronenmikroskopen.

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Die Autoren des Bandes werfen Schlaglichter auf eine aufregende, farbige Zeit, auf das ausgehende 14. Jahrhundert, als die Städte wuchsen, die Reichen und Mächtigen nach Pracht und Luxus gierten, nach Bauholz für Kriegsschiffe und Waffen für den Kampf, und die Vielen darauf sehen mussten, ausreichend Brotgetreide, Fisch und Bier zu bekommen. Die Koggen der Hanse bedienten sie alle.

Rezension:

Hoffman, Gabriele/Schnall, Uwe (Hrsg.)
Die Kogge – Sternstunde der deutschen Schiffsarchäologie
Convent Verlag, Hamburg 2003, 288 Seiten, Buchpreis € 39,90
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