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Die Mauer – Geschichte einer Teilung

Wolfrum, Edgar

Die Mauer – Geschichte einer Teilung

Kurz, prägnant und anschaulich ist Edgar Wolfrums Geschichte der Berliner Mauer. In zwölf Kapiteln rekapituliert der Heidelberger Zeithistoriker Vorgeschichte und Verlauf des Mauerbaus, auf den die Westmächte letztlich mit „Erleichterung“ reagierten, wie ein Abschnitt überschrieben ist. Im Kapitel „Eingemauert“ zeigt Wolfrum, wie die Abriegelung des letzten Schlupfloches in den Westen das SED-Regime stabilisierte, waren die Menschen doch fortan zum Arrangement gezwungen.

Als „Menschenjagd“ tituliert der Autor das SED-Grenz‧regime, dessen Erbarmungslosigkeit er an geglückten wie tragisch endenden Fluchten offenlegt: etwa der Walter Kittels, der in einer Oktobernacht 1965 von Grenzern gestellt wurde, sich diesen ergeben wollte und mit 15 Schüssen ermordet wurde. „Die Lüge“ vom „antifaschistischen Schutzwall“, der den Frieden sichere, die Ost-Berlin zwischen 1961 und 1989 in immer neuen und sich letztlich immer gleichen Varianten propagierte, klingt bis heute in Kreisen der Linkspartei nach.

„Schöner Schein“ überschreibt Wolfrum – nicht ganz überzeugend – die Entspannungsbemühungen der späten 60er und der 70er Jahre. Nur von heute aus erscheinen die Niederschlagung des „Prager Frühlings“, die KSZE-Konfe-renz in Helsinki, die Charta 77, die Solidarnos´c´ in Polen wie auch die deutsch-deutsche Verflechtung wie der „Anfang vom Ende“. Die Zeitgenossen vor allem im Westen hatten sich in den 80er Jahren mit dem Bauwerk arrangiert, das die „längste Leinwand der Welt“ wurde, wie das originelle Kapitel überschrieben ist, in dem Wolfrum die künstlerische Aneignung der Mauer im Westen beschreibt.

Schließlich wird geschildert, wie „der Feind im eigenen Lager“, Michail Gorbatschow, mit seiner Politik ungewollt einen der wichtigsten Sargnägel in das marode SED-Regime schlug und das „Weltereignis“ Mauerfall möglich wurde. Das Bändchen ist der ideale Einstieg in das Thema und liefert in seinem letzten Kapitel „Verschwunden, nicht vergessen“ auch dem kundigen Leser bislang noch wenig geläufige Einsichten.

Rezension: Dr. Ulrich Mählert

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Wolfrum, Edgar
Die Mauer – Geschichte einer Teilung
Verlag C. H. Beck, München 2009, 192 Seiten, Buchpreis € 16,90
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Sil|ber|fa|san  〈m. 1 od. m. 23; Zool.〉 im männl. Geschlecht prächtig schwarzweiß gefärbter Hühnervogel aus Hinterindien u. Südchina: Lophura nycthemera

Lauf|zeit|röh|re  〈f. 19; El.〉 Elektronen– od. Ionenröhre, in der sich die den Strom steuernden elektrischen Felder so rasch ändern, dass ihre Größe bereits während der Laufzeit der geladenen Teilchen durch den Feldbereich stark wechselt, zum Erzeugen elektrischer Schwingungen von mehreren Millionen Hertz

Kla|vier|kon|zert  〈[–vir–] n. 11; Mus.〉 Konzert (Komposition) für Klavier u. Orchester

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