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Die NSDAP und ihre Mitglieder

Sven Felix Kellerhoff

Die NSDAP und ihre Mitglieder

Mit etwa 8,5 Millionen Mitgliedern war die NSDAP die größte Partei in der deutschen Geschichte. Warum zog die 1919 als Deutsche Arbeiterpartei gegründete NSDAP so viele Menschen an, und welchen Anteil hatte die Partei am Aufstieg Adolf Hitlers zum Reichskanzler und an seinem Machterhalt?

Diesen Fragen geht der Historiker und Journalist Sven Felix Kellerhoff nach. Neben hinlänglich bekannten Quellen nutzt er 584 eher unbekannte Berichte von NSDAP-Mitgliedern. Sie hatten 1934 an einem Preisausschreiben über „die beste persönliche Lebensgeschichte eines Anhängers der Hitler-Bewegung“ teilgenommen und ihre Motive für den Parteieintritt dargelegt.

Das Ergebnis: Neben der antidemokratischen, antijüdischen und antimarxistischen Ausrichtung der Partei zog sie die Radikalität und Aggressivität Adolf Hitlers an. Für die Probleme der Zeit bot er zwei scheinbar ein‧fache Lösungen: Bekämpfung der Feinde und Schaffung einer neuen, vermeintlich gerechteren Volksgemeinschaft, in der „Gemeinnutz vor Eigennutz“ stand. Diese Mischung aus Ausgrenzung und Verheißung bewog viele zum Eintritt in die Partei.

Das einzige Ziel der NSDAP vor 1933 war, mittels Propaganda und Terror möglichst viele Wähler zu gewinnen. Dabei war die Hilfe der Mitglieder unverzichtbar. Sie finanzierten die NSDAP mit ihren Beiträgen und Spenden, zahlten sogar Eintritt für parteieigene Veranstaltungen, führten ununterbrochen Wahlkampf, marschierten und prügelten sich für ihre Partei und trugen auf diese Weise erheblich zum Aufstieg Hitlers bei.

Klar wird auch, dass die Institutionen der Weimarer Republik der NSDAP durch die Anwendung geltender Gesetze hätten dauerhaft Einhalt gebieten können, sie handelten aber zu in‧konsequent. Die Unfähigkeit der zerstrittenen demokratischen Parteien zum Konsens führte zu vorzeitigen Reichstagswahlen und begünstigte die Hinwendung breiter Wählerschichten zur NSDAP.

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Nach 1933 wurde die NSDAP Staatspartei. In kürzester Zeit brachte sie den gesamten Staatsapparat unter ihre Kontrolle. Die Partei und ihre Gliederungen, über die der Leser bei Kellerhoff leider nur wenig erfährt, überwachten die Volksgemeinschaft in einem Ausmaß, wie es der Geheimen Staatspolizei niemals möglich gewesen wäre. Ein engmaschiges Kontrollnetz entstand, das von den Reichsleitern über die Gau-, Kreis- und Ortsgruppenleiter bis zum Blockwart reichte, ein Überwachungszusammenhang, der erst in den letzten Kriegswochen zu bröckeln begann.

Kellerhoffs Buch ist keine Gesamtdarstellung der NSDAP, aber es ist informativ, lesenswert und aktueller als gedacht.

Rezension: Prof. Dr. Claudia Steur

Sven Felix Kellerhoff
Die NSDAP
Eine Partei und ihre Mitglieder
Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 2017, 441 Seiten, € 25,–

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