Das Römische Reich hat es auf 85 Kaiser – das heißt Träger des Namens „Augustus“ – gebracht, die insgesamt 502 Jahre lang herrschten; von Oktavian-Augustus bis Romulus Augustulus im Westen und Anastasios I. im Osten.
Michael Sommer, der an der Universität von Liverpool lehrt, hat ein ansprechend geschriebenes, schön bebildertes und gut gegliedertes Buch zur römischen Kaiserzeit vorgelegt, das sich vor allem als Einführung in den Themenbereich eignet. Es handelt nicht eine Kaiserherrschaft nach der anderen ab, sondern beantwortet grundsätzliche Fragen: Wie wurde man Kaiser? Wie gelang es, das riesige Reich zu verwalten? Welche Rolle spielten die Kaiser im Krieg und: Hatte der Herrscher ein Privatleben?
Im ersten Kapitel werden historische Kontexte dargestellt. Die sehr knappe Geschichte Roms reicht vom Prinzipat des Augustus über die Soldatenkaiser bis zur Reichsteilung und dem Niedergang. Weitere Themen des Bandes sind die kaiserliche Bautätigkeit, vor allem in Rom und Konstantinopel, sowie die Selbstdarstellung in ihren Facetten von der allmählichen Individualisierung über die Stilisierung als Philosoph oder Soldat bis hin zu neuer Typisierung.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger