Das klingt absurd doch ganz ähnlich sieht die Realität für viele Biologielehrer in den USA aus. 40 Prozent der US-Bürger glauben, Gott hätte die Welt vor wenigen Tausend Jahren geschaffen und die Dinosaurier wären zusammen mit Adam und Eva auf die Welt gekommen. Auch in Europa verbreiten immer mehr christliche und islamische Fundamentalisten diese Sicht der Welt.
Den Biologielehrern muss geholfen werden, dachte sich Richard Dawkins, als er Die Schöpfungslüge schrieb. Während seine bisherigen Bücher davon handelten, wie Evolution funktioniert, erklärt er nun, dass Evolution stattfindet und wie man das bewiesen hat. Stück für Stück nimmt er die Behauptungen kreationistischer Geschichtsleugner, wie Dawkins sie nennt, auseinander.
Die Evolution läuft so schnell ab, dass Forscher sie in Labor und Natur beobachten können. Dawkins widerlegt unter anderem die Mär von angeblich fehlenden Bindegliedern (missing links) bei Fossilienfunden: Es gibt ganz im Gegenteil von vielen Arten erstaunlich geschlossene Entwicklungsreihen. Sie werden öffentlich in vielen Museen ausgestellt. Dawkins erklärt außerdem, wie Fossilien entstehen, was man aus ihnen lernt und wie man sich vor Fehldeutungen schützen kann.
Wie jedes Buch des emeritierten Professors für Verständliche Wissenschaft an der University of Oxford ist Die Schöpfungslüge eloquent und gut verständlich geschrieben. Dawkins Buch belegt nicht nur die Evolution des Lebens, sondern zeigt auch an vielen Beispielen, wie Evolutionsforscher, Geologen, Paläontologen, Genetiker und andere Wissenschaftler eine Welt erkunden, die sich ständig wandelt.
Thomas Willke