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Die Schwarze Hofmännin – Ein Bauernkriegsroman

Ludwig, Klemens

Die Schwarze Hofmännin – Ein Bauernkriegsroman

Um das Jahr 1525 spitzte sich die Situation der ländlichen Bevölkerung zu. Der an die Kirche zu entrichtende Zehnt war nur eine Abgabe, die neben dem Grundzins und den außerordentlichen Steuern der Landesherren aufgebracht werden musste. Weitere Belastungen entstanden durch die immer häufiger eingeforderten Frondienste, die neben landwirtschaftlichen Tätigkeiten für die Grundherren etwa auch die Beherbergung adliger Jagdgesellschaften beinhalten konnte. Was mit einzelnen Aufständen und Protesten im südwestdeutschen Raum und den Alpengebieten begann, kulminierte schließlich in mehreren Schlachten, die zu großen Verlusten auf Seiten der Aufständischen führten.

In seinem ersten historischen Roman widmet sich Klemens Ludwig mit der sogenannten Schwarzen Hofmännin der berühmtesten weiblichen Protagonistin der Bauernkriege. Schauplatz des Romans ist Heilbronn; eine Stadt, die im Zentrum der Aufstandsbewegungen lag. Die außergewöhnliche Entwicklung der Margarethe Renner, wie die Hofmännin eigentlich hieß, wird hier in eine spannungsreiche Geschichte gebracht. Durch Erzählungen ihres Vaters erfährt die junge Margarethe von den Zielen des Jos Fritz, der den Aufstand der Bauern und der verarmten Bevölkerung im badischen und oberrheinischen Gebiet organisierte. Schnell trat Margarethe aktiv für die Sache der Bauern ein und scheute sich auch nicht vor Auseinandersetzungen mit dem Rat der Stadt Heilbronn. Streiten lässt sich darüber, ob es für die Darstellung notwendig war, fiktive Personen wie den Bruder Margarethes, der bei einem Jagdunfall stirbt, oder die Hebamme Luise, die als prägende Figur in der Kindheit Margarethes gezeichnet wird, einzuführen. Aber der Autor hat eben keine historische Biographie vorgelegt, sondern einen gut recherchierten Roman, der diese erzählerischen Mittel ermöglicht. Abgerundet wird der Roman durch ein Glossar, das kurze Informationen zu wichtigen Personen liefert und zentrale historische Begriffe erläutert. Darüber hinaus macht der Autor in einem Nachwort deutlich, inwieweit er sich auf gesicherte Quellen stützen kann. Insgesamt wäre für den Leser eine Einordnung der Erzählung in das Umfeld der Bauernkriege hilfreich gewesen.

Rezension: Benedikt Boyxen

Ludwig, Klemens
Die Schwarze Hofmännin – Ein Bauernkriegsroman
Verlag Josef Knecht, Freiburg 2010, 339 Seiten, Buchpreis € 9,95
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