15 Männer waren es, die bei den „Feuersprüchen“ der Bücherverbrennung im Mai 1933 namentlich genannt wurden. Sie und andere Leidensgenossen sind als die „verbrannten Dichter“ in die Geschichte eingegangen. Edda Ziegler dagegen widmet sich in ihrem Buch den oft vergessenen „verbrannten Dichterinnen“, wobei sie darunter alle diejenigen Autorinnen fasst, die „1933 bis 1945 im Widerstand gegen den Nationalsozi‧alismus lebten und schrieben“. Vorgestellt werden so bekannte Schriftstellerinnen wie Else Lasker-Schüler, Anna Seghers oder Nelly Sachs, aber auch unbekanntere wie Gina Kaus oder Hertha Narthoff.
Ziegler verfolgt die Lebenswege der Frauen, skizziert knapp ihr literarisches Schaffen bis 1933 und richtet dann ihr Augenmerk besonders auf die Lebensbedingungen für Frauen im Exil und die dort entstandenen Werke, schließlich auf die Zeit nach 1945. Mit ihrem Buch beleuchtet die Autorin so ein wichtiges, bisher weniger beachtetes Kapitel deutscher Literatur im 20. Jahrhundert.
Rezension: Talkenberger, Heike