Als 1941 Einheiten der deutschen Wehrmacht Jugoslawien besetzten, wurden sie von vielen der Banater Schwaben begeistert willkommen geheißen. Diese Volksgruppe, die seit dem 18. Jahrhundert in Südsteuropa ansässig war, stellte auch die volksdeutsche SS-Division „Prinz Eugen”, die nun Thomas Casagrande erforscht hat. Zunächst stellt er die Geschichte der Donauschwaben von der Ansiedlung bis 1941 dar, um sich dann speziell den Banater Schwaben als ethnischer Gruppe sowie dem Aufbau, der Zusammensetzung und den Einsätzen der Gebirgsdivision „Prinz Eugen“ zuzuwenden. Bei deren Bildung wurde die Volkszugehörigkeit bewußt in den Dienst des Nationalsozialismus gestellt, denn die SS ging hier zum ersten Mal dazu über, neue Divisionen nach ethnischen Prinzipien zu bilden und als Ordnungsmacht in ihren eigenen Ländern aufzustellen. Verschiedene Theorien zu ethnischen Konflikten, die Casagrande heranzieht, vermögen einsichtig zu machen, warum die Banater Schwaben zum großen Teil zu willigen Helfern eines Unrechtsregimes werden konnten, dessen Herrschaft in Jugoslawien entscheidend durch die SS-Division aufrecht erhalten wurde.
Rezension: Talkenberger, Heike