Thomas Mann und seine „Buddenbrooks“ haben Konjunktur: Starkes Interesse hat der 1901 erschienene dickleibige Roman zuletzt wieder durch die Neuverfilmung von Heinrich Breloer gefunden. Hans Wißkirchen, Britta Dittmann und Manfred Eickhölter, alle drei eng mit dem als Museum fungierenden Buddenbrookhaus in Lübeck verbunden, haben einen schönen Band bei S. Fischer und damit in ebenjenem Verlag herausgebracht, der einst das Wagnis einging, den ersten Roman des jungen Dichters zu veröffentlichen.
Sie präsentieren in klugen Texten und sehr reizvollen, liebevoll ausgesuchten Bildern aus dem reichen Schatz des Mann-Archivs die „Welt der Buddenbrooks“. Der Bogen wird von Thomas Manns Lübecker Jahren und seinem späteren Verhältnis zur Stadt über deren Darstellung im Roman bis zur Rezeption des Werks in Film und Comic – und in Lübeck selbst – geschlagen: Während die wütenden Bürger sich zunächst durch die Romanhandlung verunglimpft fühlten, wendete sich später durch den Welterfolg des Buchs das Blatt: Heute möchten möglichst viele ihre Familie in den Romanfiguren wiedererkennen.
Rezension: Talkenberger, Heike