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Ein Glückskind – Wie nein kleiner Junge zwei Ghettos, Auschwitz und den Todesmarsch überlebte und ein neues Leben fand

Buergenthal, Thomas

Ein Glückskind – Wie nein kleiner Junge zwei Ghettos, Auschwitz und den Todesmarsch überlebte und ein neues Leben fand

Zeitzeugenberichte zum Holocaust gibt es inzwischen in großer Zahl. Sie verdeutlichen das unfassbare Große im eher fassbaren Kleinen. Alle berichten von Schrecklichem, alle zeigen das Grausame als Ausschnitte der historischen „Wahrheit“. Thomas Buergenthal, 1934 als Sohn deutschpolnischer Juden in der Slowakei geboren, hat als kleiner Junge zwei Ghettos, Auschwitz, Sachsenhausen und einen der berüchtigten Todesmärsche zum Kriegsende überlebt. Seine „Wahrheit“ hat der Völkerrechtsprofessor, der seit 2000 Richter am Internationalen Gerichtshof in Den Haag ist, jetzt in dem Buch „Ein Glückskind“ veröffentlicht. Es ist die Geschichte seiner Kindheit und eine sehr wertvolle Illustration zur Geschichte des Holocaust. Buergenthal erzählt eindrücklich und besonders schonungslos, weil aus der Perspektive des Kindes. Eines Kindes, das in Ghettos und Lagern aufgewachsen ist und das bis zu seinem elften Geburtstag kein anderes Leben kannte, als ein von Todesangst, Hunger und Morden bestimmtes. Er beschreibt unverklärt, wie er von seinen Eltern getrennt wurde, seine Großeltern verlor und zahlreiche Freunde sterben sah. Und wie es ihm – oftmals wie durch ein Wunder – immer wieder gelang, zu überleben. Weil er sich bei den Mördern als Arbeitskraft andiente oder weil er als blonder, „deutsch-aussehender“ Junge eher das Mitleid der SS-Schergen weckte als andere Kinder. Immer wieder aber retteten ihm vor allem Zufälle und Unwägbarkeiten, die man nur als Glück beschreiben kann, das Leben. Buergenthals Buch ist ein Zeugnis davon, wie Menschen mit Unmenschlichem fertigwerden, wenn sie keine andere Wahl haben. „Am Leben zu bleiben war ein Spiel geworden, das ich gegen Hitler, die SS und die ganze Tötungsmaschinerie der Nazis spielte.“ Buergenthal begriff als Kind nicht, warum ausgerechnet er umgebracht werden sollte. Wer den Wahnsinn des Dritten Reiches begreifen will, sollte Zeitzeugenberichte lesen. Dieser ist ein ausgesprochen lesenswerter.

Rezension: Habermehl, Axel

Buergenthal, Thomas
Ein Glückskind – Wie nein kleiner Junge zwei Ghettos, Auschwitz und den Todesmarsch überlebte und ein neues Leben fand
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2007, 271 Seiten, Buchpreis € 19,90
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