Anhand des Schicksals der Sumerer, des Römischen Reichs, des Maya-Reichs und der Osterinsel-Bewohner argumentiert Wright: Es sei offenkundig zutiefst menschlich, dass Homo sapiens zu übertreiben pflegt. Anstatt seine Ressourcen an Ackerboden, Wald, Wild und Wasser nachhaltig zu nutzen, treibt er Raubbau. Deswegen seien auch die genannten vier Kulturen, an denen Wright seine These durchdekliniert, nach jeweils rund 1000 Jahren in sich zusammengebrochen.
Die detaillierten historischen Betrachtungen lohnen insgesamt die Lektüre. Hin und wieder verfällt der Autor allerdings in einen moralisierenden Predigtton das nervt. Auch die Eingleisigkeit von Wrights Beweisführung verursacht Unbehagen. Wer den Aufstieg und Niedergang verschiedener Kulturen über einen Leisten schlagen will, der übertreibt. Offenbar tatsächlich ein sehr menschlicher Zug.
Thorwald Ewe