Ganz auf die dramatischen Geschehnisse in der DDR fokussiert ist das spannend zu lesende Buch des in Ost-Berlin geborenen Historikers Ilko-Sascha Kowalczuk. Seine leitende Fragestellung lautet: Warum brach die SED- Herrschaft in so kurzer Zeit zusammen?
Der Autor beginnt mit den „Bildern einer Gesellschaftskrise“, die zwischen den Bindungskräften des Systems und dem wachsenden Oppositionsgeist der Bevölkerung oszillieren. Das zweite Kapitel zeichnet die Entwicklung von der „Gesellschafts- zur Diktaturkrise“ nach, die in Massendemonstrationen, dem Beginn der Revolution, kulminierte. Hier berücksichtigt der Autor nicht nur die großen Zentren, sondern wirft auch einen Blick auf die Ereignisse in der Provinz, etwa auf Plauen oder Suhl. Das dritte Kapitel ist schließlich dem Untergang der DDR gewidmet, vom Fall der Mauer bis zu den ersten freien Wahlen. Anschaulich und leidenschaftlich beschreibt Kowalczuk seine Geschichte der Wende, die für ihn zugleich der Triumph demokratischen Handelns ist.
Rezension: Talkenberger, Heike