Mit dem Film „Young Victoria“ ist in jüngster Zeit das englische Königshaus um Königin Viktoria und Prinz Albert von Sachsen-Coburg-Gotha in publikumswirksamer Weise ins Blickfeld gerückt worden. Durch diese Heirat war dem kleinen Duodezfürstentum der erstaunliche Aufstieg zum Global Player gelungen. Wer Hintergründe, Motive und Personen näher analysiert sehen möchte, der kann zu dem Buch des deutsch-englischen Historikers Edgar Feuchtwanger greifen.
In der Studie „Englands deutsches Königshaus. Von Coburg nach Windsor“ schildert der Autor anschaulich und unterhaltsam sowohl die Regierungszeit Viktorias und Alberts und die Entwicklung der Königin zur Symbolfigur des britischen Empire nach dem Tod des Prinzgemahls als auch die nicht unerheblichen Probleme der Tochter Vicky in ihrer Ehe mit dem preußischen König Friedrich Wilhelm am preußischen Hof (von denen wir nicht zuletzt aus den über 4 000 Briefen erfahren, die die Mutter mit ihrer Tochter wechselte). Feuchtwanger stellt das Handeln der Monarchen in einen historischen Kontext bis zum Ersten Weltkrieg, nimmt dabei jedoch dezidiert fast ausschließlich die höfische Perspektive ein.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger