Im Gegensatz zu Bleyer blickt Hans-Dieter Otto im Wesentlichen auf die Ereignisse in Preußen und in den Hansestädten. Er beginnt mit 1806, als Preußen „am Tiefpunkt seiner Erniedrigung“ angekommen war, stellt die preußischen Reformer Stein, Hardenberg und Gnei‧senau vor, zeigt den preußischen König Friedrich Wilhelm III. zaudernd und die Österreicher kämpfend, die Grande Armée in Russland untergehend und gipfelt in der Völkerschlacht, der er Napoleons Waterloo gegenüberstellt.
Ottos Buch besticht durch die gut eingesetzten Zitate von Zeitgenossen und den schwungvollen Schreibstil, der alles Geschehen im Präsens erzählt. Manches allerdings gerät auch zu kurz. So sind einige Zitate aus Kleists „Hermannsschlacht“ genug, um es als „Aufruf zum Befreiungskampf “ zu werten. Damit wird Otto der Komplexität des Stücks nicht gerecht, auch wenn unbestritten ist, dass es in der Folgezeit vielfältig politisch instrumentalisiert wurde.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger