Die Geschichte des deutschen Wortes „gelt“ zeigt, daß anfangs Gegenleistungen jeglicher Art so bezeichnet wur-den – im Wort „vergelten“ schwingt dies noch mit. Erst im späteren Mittelalter wird der Begriff auf Austauschbeziehungen mit Münzen eingeengt und reflektiert damit den Umbruch von der Natural- zur Geldwirtschaft.
Dies ist einer der interessanten Aspekte, die das Buch „Geld im Mittelalter“ für den Leser bereithält. Herausgegeben von Klaus Grubmüller und Markus Stock, setzt es seinen Schwerpunkt nicht auf die wirtschaftlichen und finanztechnischen Fragen des Geldverkehrs im Mittelalter, sondern bevorzugt kulturhistorische Fragestellungen. Untersucht werden etwa das Herrscherporträt auf Münzen, die symbolisch-moralische Bewertung des Geldes (sowie von Armut und Reichtum) oder die Verbindung von Geld und Ehre bei Friedrich Barbarossa. Doch so spannend manche Beiträge auch sein mögen, leider steht der Band selbst in einer eher problematischen Beziehung zum Geld, denn er ist zu teuer.
Rezension: Talkenberger, Heike