So bekannt wie die Fugger ist sie nicht geworden, die Familie Hackeney in Köln, doch auch deren Mitglieder waren als Juweliere und Bankiers Kreditgeber der Habsburger. Nicasius II. und Georg Hackeney standen zudem als Finanzverwalter und Diplomaten in kaiserlichen Diensten. Thesy Teplitzky ist der Familiengeschichte der Hackeney nachgegangen. Wichtige Anhaltspunkte bieten ihr deren Kunststiftungen. Die bedeutendste ist der Lettner (Chorschranke) für St. Maria im Kapitol von 1523. Dazu kommen der Altar der Heiligen Sippe von 1505 und der Marientod-Altar des Joos van Cleve von 1515; beide sind heute Prunkstücke des Wallraf-Richartz-Museums. Der Hackeney-Hof am Kölner Neumarkt dagegen wurde 1928 abgebrochen.
Es ist sicher verdienstvoll, auf die außerhalb Kölns wenig bekannte Familie der Hackeney aufmerksam gemacht zu haben. Was aber vor allem an der Publikation fasziniert, das ist deren hervorragende Bebilderung: Ob es die filigran gearbeiteten figürlichen Szenen am Lettner, die zarten, ausdrucksvollen Gesichter des Marientod-Altars oder die goldglänzende Pracht und Verspieltheit der Heiligen Sippe sind – alle Liebhaber von sakraler Kunst werden ihre helle Freude haben.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger