Der schwäbische Schreiner Georg Elser ist als Hitler-Attentäter in die Geschichtsbücher eingegangen. Am 8. November 1939 legte er eine Bombe im Münchner Bürgerbräukeller, die Hitler und weitere Mitglieder der NS-Führung töten sollte. Der erklärte Gegner des Nationalsozialismus und zeitweilige Angehörige des Rotfrontkämpferbundes hatte so quasi in letzter Minute den Krieg verhindern wollen. Während Hitler dem Anschlag entging, starben acht Menschen, über 60 wurden verletzt. Sieben der Toten gehörten der NSDAP an. Elser wurde verhaftet, ins Konzentrationslager gebracht und kurz vor Kriegsende von SS-Oberscharführer Bongartz durch Genickschuss ermordet.
Peter Steinbach und Johannes Tuchel haben ein Buch über Georg Elser herausgebracht, das sich in einem ersten Teil dessen Leben widmet, während in einem zweiten Teil die vielfältigen Interpretationen der Tat im Mittelpunkt stehen. Erst spät, so legen die Autoren dar, wurde Elser als Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime anerkannt. Im dritten Teil des Bandes schließlich werden Dokumente zu Elsers Leben und Tat veröffentlicht, vor allem das umfangreiche Protokoll der Vernehmungen durch die Gestapo im November 1939, das zuerst der Histo‧riker Lothar Gruchmann Anfang der 60er Jahre entdeckt und veröffentlicht hatte.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger