Der Marburger Historiker Wolfgang Krieger, durch frühere einschlägige Publikationen zum Thema bekannt, hat eine kompakte, sehr informative und gut lesbare Geschichte der Geheimdienste „von den Pharaonen bis zur CIA“ vorgelegt. Kein Großreich ohne Geheimdienst, so beginnt der Autor seine Ausführungen; ein Vielvölkerreich wie das der Ägypter, der Römer oder der Byzantiner konnte nur auf Dauer stabil gehalten werden, wenn man möglichst früh von geplanten feindlichen Angriffen oder von Aufstandsversuchen der Untergebenen erfuhr.
Die große Konjunktur der Geheimdienste aber begann mit der konfessionellen Spaltung Europas und den revolutionären Umwälzungen, denn nun erwuchs den Regierungen eine Vielzahl politischer und religiöser Gegner, die es in Schach zu halten galt. Der Blick des Autors richtet sich auf die sich wandelnden Organisationsformen der Dienste ebenso wie auf einzelne berühmte Agenten und ihre Missionen, auf die Kriegsspionage, auf KGB, CIA oder den israeli‧schen Geheimdienst. Die CIA und ihre Aktionen gegen die schwarze Bürgerrechtsbewegung wird Krieger zum Paradebeispiel für Aktionen gegen die Menschenrechte, die von der Politik jedoch weitgehend mitgetragen wurden – ein immer noch aktuelles Problem.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger